SKM Paderborn. Einsam in der eigenen Wohnung ist schon eine riesige Herausforderung. Einsam auf der Straße zu sein, häufig um vieles mehr.
In Paderborn gibt es nach Schätzungen des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) 200 Menschen, die wohnungslos sind. Die gleiche Zahl an Menschen ist von Wohnungslosigkeit akut bedroht.
Wohnungslos heißt aber nicht nur, dass man keine Wohnung hat. Das „Zu Hause“ ist verloren. Der Ort, wo man Nachbarn und Freunde hat. Wo man sich treffen kann. Wo man geborgen ist und sich sicher fühlt. Ein Raum der Begegnung und der gesellschaftlichen Teilhabe fehlt.
Der SKM Paderborn bietet Menschen in Wohnungsnot unterschiedliche Hilfen an. Ein Übernachtungsplatz, die Möglichkeit zu duschen, Wäsche zu wechseln und zu waschen, eine Postanschrift, Beratung und Hilfen zu den zustehenden Geldern. Natürlich auch Beratung bei der Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten, die zu der Wohnungsnot geführt haben. Sogar Arbeit und Beschäftigung haben wir organisiert.
Das alles reicht aber nicht! Wenn wir nur diese tun, den Menschen grundversorgen und Hilfe zur Überwindung der Not anbieten, dann bleibt trotzdem eine menschliche Leere. Der Mensch bleibt einsam.
Es bedarf somit mehr. Der SKM Leitspruch ist „Menschen am Rande sind unsere (gemeinsame) Mitte“. Somit haben wir Orte der Begegnung geschaffen. Orte die jeden Tag im Jahr offen sind und wo Begegnung auf Augenhöhe stattfindet.
Dazu gehört die Tagesstätte des SKM. Neben einem hauptamtlichen Rahmen unterstützen uns ehrenamtliche Kräfte dieses jeden Tag zu ermöglichen. Gemeinsam den Tag verbringen, essen und trinken, Freizeit zu gestalten. Gemeinsame Erlebnisse wie Ausflüge, etwas als Gruppe zu erleben sind hier wichtig. Die Einsamkeit überwinden ein Teil der Mitte, im geschehen sein.
Vorletzten Sonntag waren wir mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen bei einem Heim- Fußballspiel des SC Paderborn. Da haben wir gemeinsam mitgefiebert und uns alle über den Sieg gefreut.
Der SKM hat in der letzten Adventszeit an der Paderborner Domkrippe zum Spenden aufgerufen. Es wurde nicht nach Geld gefragt. Wir haben neben Schlafsäcke und was Warmen um Worte und um Zeit gebeten. Es sind über hundert von Karten mit Worten der Solidarität und Teilnahme gekommen und einige haben uns eine Karte für Zeitspenden ausgefüllt. Sie wollen uns bei der Umsetzung von Aktionen der Begegnung gegen Einsamkeit unterstützen. Neben den schon vorhandenen Dienst in der Tagesstätte sind Besuchsdienste im Gefängnis aber auch ein regelmäßiger Friseurtermin für wohnungslose Menschen in den letzten Tagen daraus entstanden.
Joachim Veenhof, SKM Paderborn